Wie man mit Stellenvorschlägen vom RAV umgeht

Sie erhalten Stellenvorschläge vom RAV? Hier erfahren Sie, wie Sie professionell, strategisch und erfolgreich damit umgehen – Schritt für Schritt erklärt.

Wenn Sie beim RAV angemeldet sind, erhalten Sie regelmäßig Stellenvorschläge. Diese sind ein zentraler Bestandteil Ihrer Mitwirkungspflicht – gleichzeitig aber auch eine echte Chance, schnell wieder in den Arbeitsmarkt zurückzufinden. Doch nicht jeder Vorschlag passt auf den ersten Blick. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie souverän mit den Vorschlägen umgehen, worauf Sie achten müssen und wie Sie auch aus weniger passenden Angeboten das Beste machen können.

Warum Sie Stellenvorschläge ernst nehmen sollten

Die Vorschläge kommen nicht zufällig. Sie basieren auf Ihrem Profil, Ihren Angaben im Gespräch mit dem RAV und auf Stellenmeldungen von Firmen, die mit dem Amt zusammenarbeiten. Auch wenn nicht jeder Vorschlag perfekt zu Ihrem Wunschprofil passt, ist es wichtig, aktiv darauf zu reagieren.

Das RAV erwartet Ihre Rückmeldung, und Ihre Reaktion fließt in die Beurteilung Ihrer Mitwirkungspflicht ein.

Was genau ist ein Stellenvorschlag?

Ein Stellenvorschlag ist ein konkreter Hinweis auf eine offene Stelle, bei der das RAV davon ausgeht, dass Sie geeignet sein könnten. Meist erhalten Sie den Vorschlag per E-Mail, per Post oder direkt im Online-Portal (z. B. via Job-Room). In der Mitteilung finden Sie Informationen zur Stelle, zur Firma und häufig eine Bewerbungsfrist.

Es ist keine Einladung – sondern ein Aufruf, sich selbstständig und zeitnah zu bewerben.

Was wird von Ihnen erwartet?

Sobald Sie einen Vorschlag erhalten, müssen Sie:

  • die Stelle prüfen
  • sich bei ernsthaftem Interesse bewerben
  • Ihre Bewerbung innerhalb weniger Tage versenden
  • dem RAV mitteilen, was Sie unternommen haben

Wichtig: Auch wenn Sie sich nicht bewerben, müssen Sie dies dem RAV begründen – schriftlich, sachlich und möglichst mit einem nachvollziehbaren Grund.

Wie bewerbe ich mich korrekt auf einen Vorschlag?

Wenn Sie sich bewerben, tun Sie das bitte genauso sorgfältig wie bei jeder anderen Bewerbung. Reagieren Sie zügig, passen Sie Ihr Motivationsschreiben an die konkrete Stelle an und senden Sie vollständige Unterlagen.

Nach der Bewerbung sollten Sie das RAV informieren – z. B. durch einen Screenshot der E-Mail, eine Kopie des Schreibens oder eine kurze Mitteilung im Portal.

Was, wenn der Vorschlag nicht zu mir passt?

Nicht jeder Vorschlag ist perfekt – das weiß auch das RAV. Dennoch ist es Ihre Pflicht, zumutbare Stellen zu prüfen. Wenn Sie sich nicht bewerben möchten, müssen Sie das RAV informieren und begründen, warum:

  • Die Stelle entspricht nicht Ihrem Profil oder Berufsfeld
  • Der Arbeitsort ist zu weit entfernt und nicht zumutbar
  • Die Anforderungen sind zu hoch oder zu niedrig
  • Die Arbeitszeit kollidiert mit Betreuungsaufgaben
  • Die gesundheitliche Belastung ist zu hoch

Bleiben Sie sachlich, höflich und konkret. Reine Ablehnung ohne Begründung kann zu Sanktionen führen.

Wie viele Vorschläge sind normal?

Das hängt von der Region, der Branche und Ihrer Situation ab. Manche erhalten ein oder zwei pro Monat, andere deutlich mehr. Gerade in gefragten Branchen oder bei generellen Berufsprofilen (z. B. Logistik, Verkauf, Büroassistenz) sind häufigere Vorschläge üblich.

Wenn Sie über Wochen keine Vorschläge erhalten, können Sie selbst beim RAV nachfragen oder Ihre Suchkriterien anpassen lassen.

Können Stellenvorschläge abgelehnt werden?

Ja, aber mit Augenmaß. Wer jeden Vorschlag ohne gute Begründung ignoriert oder ablehnt, riskiert sogenannte Einstelltage – das bedeutet: kein Geld für mehrere Tage. Umso wichtiger ist es, sich mit jedem Vorschlag ernsthaft auseinanderzusetzen und aktiv zu kommunizieren.

Ein kurzer Satz wie: „Ich habe mich beworben, Rückmeldung steht noch aus“ oder „Ich habe aus folgenden Gründen verzichtet“ reicht oft schon aus.

Welche Vorteile bieten Stellenvorschläge?

Auch wenn ein Vorschlag auf den ersten Blick nicht perfekt erscheint – er kann ein Sprungbrett sein. Vielleicht lernen Sie eine neue Firma kennen, finden einen Einstieg in eine neue Branche oder gewinnen Bewerbungserfahrung. Manche Bewerber entdecken über Stellenvorschläge Optionen, an die sie vorher nicht gedacht hätten.

Offenheit und Flexibilität zahlen sich hier oft aus – manchmal schneller als erwartet.

Fazit

Stellenvorschläge vom RAV sind keine Bürde, sondern ein Werkzeug auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt. Wer offen, professionell und organisiert damit umgeht, zeigt Eigeninitiative – und wird vom System belohnt.

Bewerben Sie sich zügig, kommunizieren Sie klar mit dem RAV und sehen Sie jede Rückmeldung als Teil eines konstruktiven Prozesses. So bleiben Sie im Bewerbungsfluss – und erhöhen Ihre Chancen auf eine passende Stelle.

Hinterlassen Sie einen Kommentar